„Stell dir vor, du kommst in den Himmel und ein Schwein öffnet die Tür…“, fordert der Schlachtermeister von seinem Lehrling. Auf den ersten Blick wirkt das makaber, auf den zweiten Blick tiefgründig und bei längerer Betrachtung erzählt es von einem existentiellen Drama.

GRIMME PREIS  2019

Bastian, ein arbeitsloser Einzelhandelskaufmann aus Halle, träumt vom scheinbar sorgenfreien Lebensstil der Eltern im bürgerlichen Stadtteil München-Schwabing und von einem Platz für seinen behinderten Sohn im dortigen traditionsreichen Kindergarten. Um seinem Glück auf die Sprünge zu helfen, poliert Bastian seine Biografie auf – es funktioniert! Außer dem Kindergartenplatz ergattert er auch die Position als Finanzvorstand des Kindergartens. Begeistert von der neuen Identität baut Bastian die kleinen Lügen zu einem komplexen Lügenkonstrukt aus und verliert sich im Rausch des Betrügens.

Die bayerische Band La Brass Banda ist ein Phänomen. Auf den ersten Blick wirkt sie mit den Lederhosen, Blechblasinstrumenten und barfuß extrem reduziert – und ist doch genau das Gegenteil. Für uns ein intensiver Ausflug in das Rockstar-Dasein – überraschend, wahnsinnig anstrengend und ein echter Gewinn. Letzteres aber nicht wegen Rock’nRoll, sondern weil die Jungs aus der Band irre sympathisch sind.

Ein Film über den Stuttgarter Schriftsteller Thaddäus Troll, das ist für mich eine Art Heimatfilm. Umso mehr, als fast alle, die daran mitgewirkt haben, in Ludwigsburg studiert haben. Ein Klassentreffen also auf den Spuren von Thaddäus Troll.

Großer Dank geht bei diesem Film an die Redakteurin Eva Witte, die den Mut und das Vertrauen hatte, dieses ungewöhnliche Porträt entstehen zu lassen.

Europa als geografische Größe steht nicht zur Debatte – alles andere, was mit Europa zu tun hat, schon. Die Europäische Union, der Euro, europäisches Denken… Ein Anlass, sich Gedanken darüber zu machen, welche Visionen die „europäische Idee“ befeuern. Und nebenbei die Gelegenheit, einen Film mit Lukas Schmid, meinem Filmhochschul-WG-Kollegen-und-Freund zu machen. Herausgekommen ist ein Film, der wie ein Musikstück Variationen zum Thema Europa zu einer Erzählung verdichtet.

Zu Lebzeiten Ludwigs II. wurde am Kofel, dem Hausberg von Oberammergau am Geburtstag des Königs ein Feuer zu seinen Ehren entfacht. Der König ist längst tot, aber wie die Oberammergauer eben so sind, haben sie aus einer kleinen Geste eine handfeste, abenteuerliche Tradition gemacht. Nie zuvor durfte ein Filmteam die Feuermacher begleiten – obwohl es, wie der Film zeigt, höchste Zeit war. Das Ergebnis ist ein bayerischer Abenteuerfilm mit den Männern aus Oberammergau und ihren Frauen, die im Tal beten, dass alles gut geht.

Dieser Film über die Eigenheiten und Besonderheiten der Region Oberstaufen und ihrer Bewohner, ist Teil der Reihe Fahr mal hin des SWR. Meine erste Begegnung mit Formatfernsehen und dank durchdachter Regeln und einer klugen Redakteurin eine rundum gelungene Erfahrung.

Der Film entführt uns in Henning Mankells zweite Heimat. In eine Welt voller Träume, Poesie und Magie – eine Welt voller Geschichten.

Von Tin wussten wir, dass er in der Vergangenheit Profiboxer war und nach dem Systemumbruch in Russland Geld für die Mafia eintrieb. Aktuell tanzte er Striptease in einer Bar. Wir hofften, dass er uns drei deutschen Filmstudenten am Flughafen nicht einfach das Equipment abnimmt und uns wieder in den Flieger nach Hause setzt. Das Gegenteil war der Fall. Er nahm uns mit in seine „Familie“, seine Platte, seine Hood. Dieser Auftakt zu meinem ersten Dokumentarfilm war wie ein Versprechen. Alles ist möglich…